Kulinarische Toskana

Weine der Toskana

Ein Aufenthalt in der Toskana lädt zum Genießen ein. Eines der bedeutendsten Kulturgüter Italiens ist der Wein. Der Anbau von Weinreben hat in dieser Region eine lange Tradition, deren Anfang ins 10. Jahrhundert datiert wird. Damals pflanzten Mönche den Wein an. Adelige und Landwirte machten es ihnen später nach. Die Herstellung der unterschiedlichen Rebsorten findet erst seit dem 19. Jahrhundert statt. Heute lassen sich köstliche Weine in vielen Gütern der Region probieren, die von den klimatischen Bedingungen und dem Boden der Toskana profitieren.


Hervorragende Toskanische Weine mit Weltruf entdecken

In der Toskana werden auf fast 64.000 Hektar Weinreben angebaut. Es ist das berühmteste Anbaugebiet für Wein innerhalb Italiens. Die Rebsäfte erhalten durch die geologischen Verhältnisse und klimatischen Bedingungen einen besonderen Charakter. Erst seit einigen Jahrzehnten besitzen einige Weine aus der Toskana Weltruf. Anfang der 1970er-Jahre begannen Weinbauern an der Küste des Mittelmeers Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc anzubauen. Was zu Beginn nur ein Versuch war, bewies sich schließlich als Erfolg. Es entwickelten sich die sogenannten Super-Toskaner, die Weinfreunde auf der ganzen Welt begeistern. Dazu gehört zum Beispiel der Sassicaia, welcher vom Weingut Tenuta San Guido stamm. Einst war er einer der teuersten Tafelweine, da er bis zum Jahr 1994 nicht mit dem Qualitätsgütesiegel DOC ausgezeichnet werden durfte. Weitere sehr hochwertige Rebsäfte sind der Ornellaia sowie der Masseto vom Weingut Tenuta dell Ornellaia. Auch der Tignanello, welcher vom Gut Marchese Antinori stammt, wird hoch gelobt. Die ausgezeichneten Weine und viele weitere Rebsäfte lassen sich am besten bei einer Fahrt über eine der 14 Weinstraßen der Toskana entdecken.



Rotweine mit italienischer Leidenschaft und großer Ausdruckskraft


Die Toskana ist insbesondere für ihre Rotweine bekannt. Der berühmte Chianti Classico wird in einer begrenzten Region zwischen Florenz und Siena angebaut. Chiantis aus einem anderen Gebiet tragen nicht den Beinamen Classico, sondern den Namen ihres Anbaugebietes. Beliebt für die Toskana ist zudem der Brunello di Montalcino. Er setzt sich zu 100 % aus der Traube Sangiovese grosso zusammen. Für die Qualität dieses Weines sind das Klima sowie die Höhenlage entscheidend. Letztere darf nicht höher als 600 Meter liegen. Eine Reifezeit von zumindest vier Jahren darf nicht unterschritten werden, da ansonsten der Wein nicht den Namen Brunello tragen darf. Während der Reifephase muss sich der Rebensaft drei Jahre in einem Kastanien- oder Eichenfass befinden. Anschließend kann er in die Flasche gefüllt werden und muss dort noch weiter reifen. Aus der gleichen Traube stammt auch der Rosso di Montalcino. Er weist einen kürzeren Reifeprozess auf und ist somit kostengünstiger als der Brunello. Auch der Morelino konnte sich einen Namen machen. Er wird ebenfalls aus der Rebsorte Sangiovese grosso hergestellt. Die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens erzeugt den entscheidenden Unterschied zwischen dem Morelino und dem Brunello. So ist der Morelino deutlich herber in seinen Aromen und erst nach circa fünf Jahren ausgereift.


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Weine des Chianti: Anbaugebiete & Rebsorten

Die Region des Chianti ist ein Synonym für toskanischen Wein und erstreckt sich südlich von Florenz über Siena bis nach Arezzo. Seichte Hügel, Zypressenalleen, Pinien und Weinberge soweit das Auge reicht. Diese alte Kulturlandschaft wird seit Jahrhunderten vom Weinanbau dominiert und geformt. Das besondere Klima, der Boden und die Kunst des Weinanbaus haben das Chianti zur berühmtesten Weinbauregion Italiens gemacht. Die Bedingungen sind ideal für den Weinanbau. Geringe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, sowie die vielen Sonnenstunden fördern das Reifen der Trauben. Es regnet nicht sehr stark und lange und auch die Gefahr von Frost im Winter ist sehr gering. Beim Boden gibt es hingegen große Unterschiede zwischen den einzelnen Unterregionen des Chianti.

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Der Chianti wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und ist bekannt für seine klassisch strukturierten Weine. Nachdem der Chianti aus Tradition ein sehr einfacher Wein ist, haben die Winzer der Region mit dem Wissen aus anderen Regionen in den letzten 50 Jahren verschiedene Weine der Spitzenklasse entwickelt, die weltweit gefragt sind.

Insgesamt bietet die Chianti-Region eine große Vielfalt an Weinen, für jeden Geschmack und Vorliebe. Die Weine aus dem Chianti passen gut zur kräftigen und bodenständigen toskanischen Küche, die in Wild, Käse und Gemüse ihre Hauptzutaten hat. Zu den eher deftigen Gerichten wird häufig ein Chianti Classico serviert.

Die Region unterteilt sich in sieben Unterregionen: Chianti Rufina, Chianti Colline Pisane, Chianti Montalbano, Chianti Colli Fiorentini, Chianti Montespertoli, Chianti Colli Senesi und Chianti Colli Aretini. Hier werden die leichteren, fruchtigen Chianti-Weine produziert. Es handelt sich dabei um D.O.C.G.-Weine, bei denen die Regeln weniger streng sind. Diese hervorragenden Chiantis werden häufig als Tischweine in einem anderen Preissegment verkauft.


Verführerischer Weißwein & intensiver Dessertwein aus der Toskana

In der Toskana wird auch Weißwein gekeltert. Die Mengen sind jedoch deutlich geringer als vom Rotwein. Der berühmteste weiße Rebensaft ist der Vernaccia di San Gimignano, welcher aus der Vernaccia-Rebe erzeugt wird. Da dieser Wein inzwischen in Massen gekeltert wird, sollte unbedingt auf das Weingut geachtet werden. So stellt beispielsweise das Gut Teruzzi & Puthod einen guten Vernaccia di San Gimignano her. Die Toskana ist zudem für ihren Dessertwein Vin Santo berühmt, welcher aus den weißen Rebsorten Malvasia und Trebbiano hergestellt wird. Die Reben werden zum trocknen an Balken eines Daches gehängt. Anschließend wird ein Wein erzeugt, welcher noch mindestens drei Jahre in kleinen Eichenwässern lagern muss. Der süße Rebensaft besitzt eine goldgelbe Farbe. Es können feine Aromen von Honig, Aprikose, Rosinen und Vanille herausgeschmeckt werden. Ist der Wein von guter Qualität, kann er bis zu 20 Jahre gelagert werden.


Der Chianti Classico

Das Anbaugebiet

Der Chianti Classico ist einer der berühmtesten Weine Italiens und ein Synonym für toskanischen Wein. Dieser Wein hat eine lange Geschichte und Tradition, die bis in das Mittelalter zurückreicht und ist damit die älteste und prestigeträchtigste Unterregion des Chianti. Die Anbauregion umfasst das Gebiet rund um die Stadt Gaiole in Chianti, dem Kernland der Toskana – zwischen Florenz und Siena, sowie den Chianti Bergen und den Flusstälern von Pesa und Elsa. Die Heimat des Chianti Classico wurde in diesen Grenzen schon von Cosimo III., Großherzog der Toskana, im 18. Jahrhundert festgelegt.



Qualität im Zeichen des Schwarzen Hahnes

Der Chianti Classico erfüllt strengere Anforderungen an die Weinherstellung als die anderen Weine des Chianti. So muss zum Beispiel die Mindestreifezeit von 14 Monaten eingehalten werden, bevor der Wein verkauft werden darf und es müssen bestimmte Verhältnisse der verwendeten Rebsorten eingehalten werden. Erkennen tut man den Chianti Classico am berühmten Qualitätssiegel „Gallo Nero“ („Schwarzer Hahn“) am Flaschenhals. Das Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico sorgt für die Umsetzung der hohen Qualitätsstandards und garantiert die hochwertige Qualität der Weine. Ein Chianti Classico Riserva muss mindestens 24 Monate reifen, bevor er auf den Markt kommt und hat einen noch komplexeren Geschmack und eine längere Lagerfähigkeit.


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Rotweine aus der Sangiovese-Traube

Der Chianti Classico wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und ist bekannt für seinen kräftigen und ausgewogenen Geschmack von roten Früchten und Gewürzen, oft mit einer angenehmen Säure und einer leichten Tanninstruktur. Je nach Alter und Lagerung, kann man auch Aromen von Vanille und Zimt wahrnehmen. Der Chianti Classico ist ein Allrounder unter den Weinen und passt perfekt zu vielen Gerichten. Besonders gut harmoniert er mit typischen toskanischen Gerichten wie Rindfleischbraten, Wildragout und Käse. Auch zu Pastagerichten, wie z.B. Tagliatelle mit Ragu, passt er hervorragend.





Chianti Superiore

Der Chianti Superiore wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt und hat einen komplexeren Geschmack als der reguläre Chianti mit Noten von roten Früchten, Gewürzen und etwas Zimt und Vanille. Die höhere Qualität liegt unter anderem an der längeren Reifung. Der Chianti Superiore muss mindestens ein Jahr lang in Barriques aus Eiche reifen, bevor er verkauft werden darf und hat einen höheren Anteil an Sangiovese im Vergleich zu anderen Rebsorten. Auch eine höhere Tanninstruktur und eine längere Lagerfähigkeit zeichnen den Chianti Superiore aus.
Der Chianti Superiore ist ein Allrounder unter den toskanischen Weinen und passt perfekt zu vielen Gerichten. Besonders gut harmoniert er mit typischen toskanischen Gerichten wie Rindfleischbraten, Wildragout, Trüffelgerichten und Käse. Auch zu gebratenem Fleisch und Wild passt er hervorragend.



Chianti Colline Pisane

Das hügelige Anbaugebiet des Chianti Colline Pisane erstreckt sich im Westen der Toskana südlich des Arno zwischen Pisa und Volterra und ist gekennzeichnet von roten lehmig-sandigen Böden und mildem mediterranem, durch das Tyrrhenische Meer bestimmtem Klima. Der hier angebaute Chianti aus der roten Sangiovese-Traube ist von der Farbe heller – ein leichter Wein, der jung getrunken wird. Historisch ein eher unbedeutender Bestandteil der Chianti-Familie, gibt es heute viele Weine der Region, die zu Recht die Bezeichnung Chianti Colline Pisane DOCG tragen. Für eine längere Lagerung eignen sie sich jedoch nicht.


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Chianti Montespertoli

Das kleine, knapp 30 Kilometer südwestlich von Florenz auf einem kleinen Hügel gelegene Dorf Montespertoli ist für seinen fruchtig-frischen Rotwein bekannt. Seit Jahrhunderten wird dieser an den Hängen der Region am Flüsschen Pesa in Höhen von 250 bis 440 Metern in direkter Nachbarschaft des Chianti Colli Fiorentini auf 57 Hektar Rebfläche angebaut. Der Montespertoli DOCG (seit 1997) profitiert vom fruchtbaren Boden rund um den Ort und das angenehme mediterrane Klima. Viele Sonnenstunden sorgen für eine frühe Reife der Sangiovese-Trauben. Die Farbe tendiert von rubinrot, mit höherem Alter zu granatrot. Man kann Waldfrüchte und Veilchen riechen. Die Weine mit samtig-elegantem Körper haben eine gute Struktur. Schon ab Juni des Folgejahres ist der neue Jahrgang trinkbar.

Jedes Jahr im Juli wird das gesamte Dorf geschmückt und mit der Verkostung des neuen Weins (des Vorjahres) wird das Chianti-Festival gefeiert. Besucher aus der Region genauso wie Touristen genießen die urtümliche Atmosphäre und den guten Wein.



Chianti Rufina

Das kleinste der Weinanbaugebiete im Norden des Chianti – der Chianti Rufina – ist bekannt für seine Weine mit leichterer Struktur und feinerem Bukett. Das liegt unter anderem an den Höhenlagen, kühleren Temperaturen, die im Anbaugebiet herrschen und dem kalkhaltigen Boden. Auch dieser Wein wird aus der autochthonen Rebsorte Sangiovese hergestellt. Traditionell wird auch Cannaiolo angebaut. Der Chianti Rufina hat einen milderen Geschmack als der reguläre Chianti, mit Aromen von roten Früchten und einer leichten Säure. Er passt gut zu leichten und delikaten Speisen und harmoniert besonders gut mit Geflügel, Fisch und leichten Pastagerichten. Auch zu vegetarischen Gerichten passt er hervorragend, sowie als Aperitif oder zu einem gemütlichen Essen mit Freunden. Der Chianti Rufina hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und wird immer häufiger in Restaurants und Weinläden angeboten. Er ist ein Wein, der für die hohe Qualität und Expertise der Winzer aus der Region steht und von Feinschmeckern und Kennern geschätzt wird, die einen leichteren und feineren Wein bevorzugen. Einer der bekannteren Chianti Rufina ist der Chianti vom Weingut Castello di Nipozza der Familie Marchesi de Frescobaldi in der Region um Pontassieve.


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Chianti Colli Fiorentini

Das Anbaugebiet Chianti Colli Fiorentini

Der Chianti Colli Fiorentini umfasst das recht feuchte und kühle Gebiet rund um die Stadt Florenz zwischen dem Arno-Tal und dem Chianti Classico-Gebiet. Die Gegend bietet eher steile Hänge in einer Höhe von 150 bis 420 Meter. Die Hauptrebsorte Sangiovese gedeiht auf dem steinig-sandigen, kalkhaltigen Boden gut. Daneben werden Canaiolo Nero, Colorino, die weißen Trebbiano toscano und Malvasia Bianca Lunga sowie die internationalen Sorten Merlot, Cabernet und Chardonnay angebaut. Als Höchstmaß für die Produktion pro Hektar gelten 8.000 Kilogramm (80 Doppelzentner) und drei Kilogramm je Hektar und Stock.

Der Rotwein des Chianti Colli Fiorentini

Der Chianti Colli Fiorentini ist für seine etwas frischeren Weine mit milderem Geschmack und einer leichten Säure bekannt. Ihre Feinheit, Differenziertheit und Facettenreichtum sind dem des Chianti Classico fast ebenbürtig. In der Komplexität können sie mit dem Chianti Classico meist nicht konkurrieren. Lange waren es eher junge süffige Weine, ehe es nun immer mehr Winzer gibt, die langlebigere Weine entwickeln. Über die Hälfte der Weinerzeuger der Region sind Mitglied im Konsortium Consorzio Chianti Colli Fiorentini. Das sorgt durch die relativ strengen Richtlinien für eine hohe Qualität. Eine Cuvée muss zu mindestens 70 Prozent aus der Hauptsorte Sangiovese bestehen. Die restlichen 30 Prozent können aus anderen roten Trauben bestehen. Das können dann zum Beispiel die regionalen Sorten Colorino oder Canaiolo sowie Cabernet oder Merlot sein. Dabei dürfen Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc aber nur mit bis zu maximal 15 Prozent beigemischt werden. Trauben, die nicht aus dem kontrollierten Produktionsgebiet stammen, sind nicht zugelassen. Auch Weiße Trauben (Malvasia Bianca Lunga, Trebbiano toscano) sind im Cuvée nicht erlaubt (seit 2006). Als Mindestalkoholgehalt für den Colli Fiorentini DOCG gelten 11 Volumenprozent und ein Trockenextrakt von wenigstens 21 Gramm pro Liter, während der Mindestsäuregehalt 4,5 Gramm pro Liter erreichen muss. Mit ihrer ansprechend leuchtend rubinroten Farbe, sind sie blumig und feinduftig, aber trotzdem kernig, meist noch intensiver in der Riserva-Version. Man kann den Geruch von Tabak, gekochter Kirsche und Pflaumen-Marmelade erahnen. Ab September des Jahres nach der Ernte kann man den rubinrot leuchtende Wein im Handel finden.


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Chianti Montalbano

Das Weinanbaugebiet des Chianti Montalbano ist mit nur einer Handvoll an Produzenten ein eher unbekannter Teil der Cianti-Familie. Dementsprechend sind die Weine auch eher selten und doch in hoher Qualität. Der Namensgeber der Region zwischen Pistoia und Florenz ist ein 500m hoher Berg. Der Weinanbau hat in der Region eine lange Geschichte.

Chianti Colli Senesi

Das Weinbaugebiet Chianti Colli Senesi liegt nordöstlich der namensgebenden Stadt Siena.