Neben Florenz, Siena und Lucca gehört die einstige Seerepublik Pisa sicher zu den Hauptattraktionen der Toskana. Inzwischen liegt die Stadt aufgrund der Versandung des Hafens einige Kilometer vom Meer entfernt. Die Geschichtsforscher sind sich noch immer nicht einig darüber, ob nun Phokäer, Etrusker oder Ligurer Pisa gegründet haben. Im Zeitraum von 1.000 bis 1.300 n. Chr. entwickelte sich Pisa zu einer einflussreichen Seemacht. Im Laufe der Zeit verwandelten die Pisaner ihre Stadt in ein regelrechtes Kunstwerk.
Der Schiefe Turm von Pisa, die heute wohl berühmteste Sehenswürdigkeit der Stadt, war ursprünglich als unscheinbarer Glockenturm des Pisaner Doms geplant. Baubeginn für den Turm war bereits 1173. Ursprünglich war ein höherer Turm geplant. Architekt Bonannus wollte die Glocken in einer Höhe von 100 Metern erklingen lassen. Als aber 1185 das Erdreich auf einer Seite des Standortes nachgab, war man gerade beim dritten Stockwerk angelangt und die Bauarbeiten ruhten fast 100 Jahre. Am Ende entschied man sich für die bescheidenere Höhe von 55 Metern. Die Bauweise des Turms war seinerzeit revolutionär, da man von den üblichen quadratischen Türmen Mittelitaliens und den spitz zulaufenden Türmen Nordeuropas abwich. Die Neigung des Turms wurde im Laufe der Zeit immer bedrohlicher, sodass der Turm von 1990 bis 2001 für Besichtigungen gesperrt werden musste. Durch Ausschachtungen konnte ein Absacken des Fundaments in die Gegenrichtung erreicht werden. Die Einlagerung von 1500 Tonnen Blei trug dazu bei, dass sich die Neigung um insgesamt 44 cm verringerte. Laut Experten soll der Turm für die nächsten 300 Jahre gesichert sein.
Die Kathedrale des Erzbistums Pisa trägt den offiziellen Namen Dom Santa Maria Assunta. Baubeginn war 1063. Im Jahre 1118 wurde der Dom noch unvollendet von Papst Gelasius II. geweiht. Die Mischung aus Gotik (Kuppel) und Pisaner Romanik (Fassade) machte den Dom für lange Zeit zum monumentalsten Bauwerk in der Geschichte des Christentums. Jede Statue, jede Säule, jeder Fries zeugt von einem gut durchdachten, sparsamen Umgang mit Raum und Dekorationselementen, die sich zu einem Meisterwerk der Harmonie verbinden.
Als Ergänzung zum Dom wurde 1152 im romanischen Stil der Bau des Baptisteriums begonnen. Mit einer Höhe von 54 Metern und 107 Meter Umfang ist das Bauwerk die größte Taufkirche des Christentums. Architekt Diotisalvi gestaltete das Baptisterium auf kreisförmigem Grundriss nach dem Vorbild der Anastasis Rotunde des Heiligen Grabes von Jerusalem.
Der Camposanto liegt direkt an der Wiese der Piazza dei Duomo. Eine große Mauer trennt ihn von den Bauten auf der Piazza. Der Beiname des Freidhofs lautet „Heiliges Feld“. Diesen erhielt er, da in seinem Boden auch Erde aus dem Heiligen Land ruhen soll. Erzbischof Ubaldo de’ Lanfranchi soll diese im Jahr 1203 von einer Kreuzfahrer Reise aus Jerusalem mitgebracht haben. Mehr …
56126 Pisa, Italien
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