Lucca ist eine der ältesten Städte der Toskana mit einer langen Geschichte. Die Stadtgründung von Lucca soll auf die Zeit der Etrusker zurückgehen. Hinreichende Beweise gibt es dafür jedoch nicht. Als gesichert gilt jedoch, dass auf dem Gebiet der heutigen Stadt Lucca im Jahr 177 vor Christus eine Kolonie der Römer gegründet worden ist. Zudem hat Julius Caeser im Jahr 56 vor Christus dort seine bekannte Besprechung mit Crassus und Pompeius abgehalten, um mit ihnen ein Bündnis gemeinsamer Interessen abzuschließen. Der einstige Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war ein Förderer der Stadt Lucca, was sie zu einer der bedeutendsten Zentren der Region machte. Bis in das Mittelalter konnte sie ihre Stellung behaupten. Danach gewannen Siena und Florenz an Bedeutung. Die Bewohner wechselten aber regelmäßig. So folgten auf die Etrusker die Römer, die Goten und die Langobarden.
Die größte Sehenswürdigkeit von Lucca ist der Duomo San Martino. Dieser fasziniert bereits durch seine schöne Fassade, welche aufwendig mit Fresken und anderen Dekorationselementen verziert worden ist. Weitere Schätze verbergen sich im Inneren des erhabenen Baus. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Volto Santo. Das Kruzifix ist nach einer alten Legende von Nikodemus aus Libanonzeder gefertigt worden und ist auf Umwegen in die Stadt Lucca gelangt. Heute wird es in einem Marmortempel verwahrt, welcher dafür konstruiert worden ist. Nur am 13. September wird es gezeigt und im Rahmen einer heiligen Prozession durch den Ort getragen. Auch das frei stehende Marmorgrab im Dom ist von kunsthistorischer Bedeutung. Das „Ilaria del Caretto“ ist ein ausgezeichnetes Werk der Frührenaissance.
Die wohl interessanteste Sehenswürdigkeit von Lucca ist der Palazzo Guinigi, oder besser gesagt sein Turm – der Torre Guinigi. Dieser 41 Meter hohe Ziegelturm ist das Wahrzeichen von Lucca. Nicht nur, dass man von dort oben einen wunderbaren Blick über das gesamte historische Zentrum von Lucca hat, den Besucher erwartet nach dem Aufstieg über die 230 Stufen einer nicht schwindelfreien Treppe im Innern des Turmes eine wahre Überraschung beim Betreten der Aussichtsplattform: Bäume. Im 14. Jahrhundert wurde nach dem Bau des Turmes ein Garten auf dessen Spitze angelegt und vier Steineichen gepflanzt. Diese ehemals kleinen Bäumchen sind bis heute zu herrschaftlichen Baumriesen herangewachsen und überragen damit die gesamte Stadt – ein Bild, das man so schnell nicht vergisst und das den Besuch in Lucca zu etwas Besonderem macht.
Einen sehr guten Einblick in die Geschichte Luccas bietet das Museum Nazionale di Villa Gugni. Dies beherbergt Fundstücke, welche bis in die Epoche der Etrusker reichen. Beeindruckend sind zudem die Objekte aus dem Mittelalter. Im Westen der Stadt kann Kunst in der Pinacoteca Nazionale bestaunt werden. Die Bilder zeigen die venezianische und florentinische Malerei. Wer Kirchenbauten schätzt, sollte den Kirchen „Chiesa die San Michele in Foro“ und „Chiesa di San Frediano“ besuchen. Auch das Amphitheater bei der Via Fillungo verzaubert. Prächtige Bauwerke finden sich zudem an der Piazza San Michele und Piazza Napoleone. Den besten Blick über die altehrwürdige Stadt haben Besucher von der begrünten Stadtmauer.
Lucca als Stadt in der Toskana lockt selbstverständlich mit einer ausgezeichneten Gastronomie und interessanten Geschäften. Im nördlichen Bezirk der Altstadt und in der Via Fillungo befinden sich diverse kleine Läden, die zum Shopping einladen. Zur Stärkung kann in eines der vielen Restaurants eingekehrt werden. Auch diverse Bars findet man in der Altstadt von Lucca. Wer fern des Touristentrubels speisen möchte, kann sich in der „Trattoria Locanda Buatino“ gemeinsam mit den Einheimischen im Norden von Lucca außerhalb der Stadtmauern den lukullischen Genüssen hingeben. Die Preise für die traditionellen typisch toskanischen Speisen sind moderat. Sehr zentral hingegen liegt das Restaurant „ La Buca di Sant’ Antonio“ in der Via della Cervia im westlichten Teil der Altstadt. Die Küche setzt auf regionale Speisen der Toskana, welche jahreszeitenabhängig kreiert werden. Berühmt ist das Restaurant für seine kreativen Crostini. Im Monat Juli bleiben die Türen verschlossen.